News  ·  03 | 07 | 2014

Der Pardo d’onore Swisscom 2014 geht an Agnès Varda

Die französische Regisseurin erhält am 67° Festival del film Locarno (6. – 16. August) den Pardo d’onore Swisscom.

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Agnès Varda begann ihre Laufbahn als Fotografin fürs Theater. Ihr erster langer Spielfilm, La Pointe courte, entstand 1954. Der Film, der von Alain Resnais geschnitten wurde und Philippe Noiret in seiner ersten Rolle zeigte, avancierte zum Meilenstein. Er prägte die Haltung und Merkmale der jungen Generation des französischen Films, die in der Nouvelle Vague aufgehen sollte, entscheidend mit. In der Folge wechselte Varda zwischen Techniken und Stilrichtungen, schuf Spiel- und Dokumentarfilme und wurde zu einer Gallionsfigur des französischen und internationalen Autorenfilms.

Das Festival del film Locarno zeigt anlässlich der Ehrung eine Auswahl aus Agnès Vardas Filmographie: Die Langfilme Cléo de 5 à 7 (1962), Les Créatures (1966), Lions Love (…and Lies) (1969), Documenteur (1981), Sans toit ni loi (1985), Les Glaneurs et la Glaneuse (2000) und Les Plages d’Agnès (2008), den Kurzfilm Oncle Yanco (1967), sowie die 5 Folgen der Fernsehserie Agnès de ci de là Varda (2011).
Zudem erhält das Festivalpublikum Gelegenheit, Agnès Varda im Rahmen eines Podiumsgespräches persönlich zu begegnen.

Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter des Festivals, zeigt sich “ausserordentlich glücklich, Agnès Varda in Locarno zu empfangen und gemeinsam auf ihre Karriere zurückblicken zu können. Die Regisseurin und Zeitzeugin hat die Ergründung der Sprache und die formelle Freiheit zu ihrem Credo erhoben. Ob in ihren bekanntesten Filmen (Cléo de 5 à 7, Sans toit ni loi), in ihren wiederzuentdeckenden Werken (Lions Love (…and Lies),Documenteur), in ihren Spielfilmen mit berühmten Schauspielern und in ihren Dokumentarfilmen (Les Glaneurs et la Glaneuse), immer erinnert uns Agnès Varda daran, dass Filmemachen ein kreativer Akt ist, der die Person hinter der Kamera sowohl emotional als auch politisch voll und ganz miteinschliesst. Für ein Festival, das sich als Heimat des unabhängigen Films versteht, bedeutet der Ehrenleopard für Agnès Varda nicht nur die Anerkennung einer Meisterin des modernen Kinos. Er gibt auch ein starkes Signal für den zukünftigen Weg.

 Der Pardo d’onore, der im sechsten aufeinanderfolgenden Jahr von Swisscom unterstützt wird, steht für die Anerkennung des Festival del film Locarno für die bedeutendsten Regisseure des zeitgenössischen Films. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Samuel Fuller, Jean-Luc Godard, Ken Loach, Sidney Pollack, Abbas Kiarostami, William Friedkin, JIA Zhang-ke, Alain Tanner und Werner Herzog, der den Preis 2013 entgegennahm.
Nach Kira Muratova im Jahr 1994 ist Agnès Varda die zweite Frau, die mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wird.

Das gesamte Programm des 67° Festival del film Locarno wird an der Pressekonferenz vom 16. Juli bekannt gegeben.

 

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67° Festival del film Locarno
6 – 16 | 8 | 2014
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